Die Mühle

Die Geschichte unserer Mühle

Die Fakten zur Geschichte unserer Mühle wurden recherchiert und freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Herrn Dieter Maxeiner

Mit Urkunde vom 11. Nov. 1574 bekundet Johann von Klingelbach, Hofmeister zu Rheinfels, dass ihm Landgraf Philipp zu Hessen ein Wasserlauf uff ein Mahlmühl uf der Dorst [Dörsbach] gegen dem Dorff Klungelbach gelegen gnedigst gegontt und zugelassen hatt gegen ein jährliche Pacht von sechs Mainzer Maltern Korn, von denen zwei zur Kellerei Hohenstein zu liefern sind und vier ihm, von Klingelbach, verbleiben sollen.

Die Mühle um 1900


Mit Datum Rheinfels, den 1. Jan. 1690, verkauft Landgraf Ernst die sogenannten von Klingelbachischen Güter im Vierherrischen, darunter auch die Klingelbacher Mühle, dem kaiserlichen Reichshof- und kurtrierischen Geheimen Rat Anton Sohler für 3.500 Rheinische Gulden.[1] Dieser verleiht die Mühle 1706 gegen eine Pacht von jährlich 14 Mainzer Maltern Korn und einem fetten Schwein auf 100 Jahre an den Müller Matthes Gerhard, der 1708 einen zweiten Mahlgang anlegt, und zwar ohne gnädigste Bewilligung des Landgrafen.[2]

[1] HHStAW 304 U 38

[2] HHStAW 302 VIIIb 30

Der Mühlgraben der Klingelbacher Mühle ca. 1950. Im Hintergrund Katzenelnbogen.

1958 wurde der Graben im Rahmen einer Flurbereinigung zugeschüttet.


Am 18. Juli 1731 wird Anton Weymar im Inventarium seiner verstorbenen ersten Frau als Müller zu Klingelbach genannt, und am 22. Mai 1744 verkauft er zusammen mit seinem Sohn Joh. Peter Weymar die nunmehr Sohlenmacherische Erb-Mühl zu Klingelbach für 760 Gulden an den Müllermeister Georg Friedrich Justi aus Klingelbach.

Der Müller bei der Arbeit.


Im Jahre 1839 erwirbt der Müller Georg Heymach die Klingelbacher Mühle käuflich, und ab 1841 vertritt er als Wortführer entschlossen, letztlich aber erfolglos, die Müller im Amtsbezirk in ihren Bemühungen um Schutz in ihrem Bannrecht.

Am 8. Nov. 1858 meldet sich der Müller Walter Steinmetz bei der General-Steuer-Direction mit der Bitte um Erlass oder Verminderung des Wasserlaufzinses und der Bannpacht, da er durch Zerbrechen des Wellbaums und eines Teils an der Wassermauer sehr viele Ausgaben hatte und noch bis zum Jahresende die halbjährlichen Zinsen in Höhe von 89 ½ Gulden an die Herzogliche Landesbank zahlen muss. Der Recepturbeamte Otto in Katzenelnbogen sieht darin jedoch keine ausreichende Begründung und rät zur Ablehnung.


Ca. 1930


Dem Müller Philipp Steinmetz, dem Sohn des o.g. Walter Steinmetz, von der Mahlmühle bei Klingelbach wird am 8. Nov. 1870 der Wasserlaufzins von 2 Malter und 97,2 Liter Korn in eine jährliche Geldzahlung von 12 Talern 19 Silbergroschen und 2 Pfennig umgewandelt. Bei der Ablösung dieser Verpflichtung durch Zahlung des 14-fachen Betrags in Höhe von 239,96 Mark bittet er im Dezember 1875 um die Stundung eines Teilbetrags mit der Begründung: Da meine Mühle noch nach der alten Bauart ist und ich an derselben große Reparaturen vorzunehmen genöthigt bin, so fällt mir die Zahlung der ganzen Summe augenblicklich schwer. Der Ausstand wird gewährt, und die Restzahlung von 140 Mark erfolgt ein Jahr später.7

Der Müller Adolf Stricker aus der Weidgesmühle übernimmt 1881 die Mühle, legt die alten Gebäude ab und errichtet wesentlich größer das heutige Haus und die Nebengebäude in rotem Backstein.

Innenhof der Mühle 1924


Im Juni 1883 verkauft Adolf Stricker die Klingelbacher Mühle an seinen Bruder Louis Stricker7, der bis zu seinem Tod 1918 dort tätig ist. Damit endet wohl der Mühlenbetrieb. Luise Stricker, die Tochter des Müllers, heiratet den Doktor Wilhelm Schildwächter. Dieser richtet seine Praxis in den Kellerräumen der Mühle ein und ist bald in der ganzen Umgebung als guter Arzt und auch durch seine Hausbesuche oft zu später Stunde allgemein bekannt. Sein Schwiegersohn Otto Steuernagel betreibt einige Zeit die Landwirtschaft und veräußert dann den Betrieb an Karl Roth aus Erbenheim.

Von letzterem kaufen schließlich 1981 Biga und Dieter Kruse die Klingelbacher Mühle – für die Stewardess und den Flugkapitän das ideale Domizil: ein altes Haus in idyllischer Lage, nicht zu weit vom Frankfurter Flughafen entfernt und vor allen Dingen mit viel Platz für viele Tiere. Zu den Damhirschen ganz am Anfang gesellen sich Pferde, Esel, Schafe, Wildschweine, Rehe und allerlei Kleintiere, aber auch Exoten wie Kängurus, Nandus, Papageien und Riesenschildkröten.

Dazu kommen noch die „Patienten“ der Wildtierauffangstation, die nicht mehr für das Leben in Freiheit tauglich sind.

Und nicht zu vergessen: Biga Kruse ist als erfolgreiche Ersatzmutter für verwaiste Kängurubabys bundesweit und auch darüber hinaus bekanntgeworden.

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