Eichhörnchen

Chip, das Eichhörnchen – Glück im Unglück

Ungewöhnlich spät im Jahr bekamen wir dieses Eichhörnchen gebracht. Die anderen waren schon alle ausgewildert, da kam dann noch einmal dieses kleine,  hilflose Bündelchen.

Spaziergänger finden ihn nach einem Sturm im Wald unter einem Baum. Es liegen noch Reste des Kobels auf  dem Boden, die anderen Geschwister sind nicht mehr zu finden –  wohl  schon gefressen worden. Er ist ziemlich traumatisiert, unterkühlt und schwach. Der Anfang ist ein einziger  Kampf. Er verweigert die Milch, kein Schluckreflex, eine echte Herausforderung. Alle 2 Stunden versuche ich, ihm etwas Hundewelpenmilch, gängige Aufzuchtsmilch für Eichhörnchen, einzuflößen. Der Erfolg ist mäßig. Er verliert Gewicht und wird immer schwächer.

Dann fällt mir ein, ich hatte mal irgendwo gehört, dass Kängurumilch eine sehr gute Alternative zur Aufzucht von Eichhörnchen wäre. Davon habe ich ja immer genug 😉 Die Umstellung von Milch ist immer ein Risiko, aber so geht es nicht weiter, also stelle ich die Milch um und siehe da, sie scheint zu schmecken. Er trinkt und trinkt und trinkt, als wenn er alles wieder aufholen wollte, was er die letzten Tage versäumt hatte. Er satt, ich überglücklich, was will ich mehr.

Nach dem Füttern hatte er sich angewöhnt, auf mir herum zu krabbeln. Bei der Gelegenheit entdeckt er die Brusttasche meiner Bluse. Ab da gibt es für ihn nur noch einen Platz zum Schlafen -meine Bluse. So wird er, zumindest tagsüber, zu meinem ständigen Begleiter. Da er seine „Geschäftchen“ ja noch auf Abruf machte, kein Problem.

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So kam es auch, dass er sich mit Charly, dem Damwildkälbchen anfreundete. Es ist so rührend zu sehen, wie behutsam diese beiden unterschiedlichen Tierkinder miteinander umgehen.

Lustig wurde es, als er so langsam nicht mehr in die Tasche passte. Ich zog dann für ein paar Tage nur noch Dieters Hemden an, da waren die Taschen größer, aber auch daraus wuchs er heraus und das war für ihn am Anfang überhaupt nicht einzusehen. Er meinte dann, Hauptsache der Kopf ist drin, der Rest ist egal. So schlief er dann auch wirklich ein.  Wir haben so viel Spaß mit ihm gehabt und manchmal wirklich Tränen gelacht.

Das nächste Problem steht aber schon an. Er ist so spät dran, dass er, wenn er soweit ist und wir ihn in die Freiheit entlassen könnten, keine Wintervorräte mehr anlegen kann. Alle Haselnusssträucher

sind von den Eichhörnchen schon „abgeerntet“ worden. Er hat keinen, der ihm auf die Schnelle zeigt, wie man einen Kobel baut. Also beschließen wir, ihn im 160 m² großen Gewächshaus zu überwintern. Da er dort ja schon Teile seiner Kindheit verbracht hatte, bot sich diese Lösung an.

Jeden Morgen erwartet er mich an der verglasten Küchentür zum Gewächshaus, nach dem Motto, wo bleibst du denn? Dann läuft er an mir hoch und fängt an, auf mir herum zu rasen. Er tobt sich dann richtig aus, bis ich ihm seine Nuss gebe, die er dann in Blumentöpfen oder dem Rindenmulch auf dem Boden verbuddelt. Jede Wette, die meisten der Nüsse wird er nicht wiederfinden 😉 Im nächsten Jahr werden wir uns in einem Dschungel aus Haselnusssträuchern verlaufen und niiiie wieder nach Hause finden  😉 Ich fange schon mal an, weiße Kieselsteine zu sammeln J

Inzwischen hat er auch ein angemessenes Quartier bezogen. Eine Amsel, ehemaliger Pflegling, hatte sich vor 2 Jahren ein Nest in einer Nische in der Wand im Gewächshaus gebaut, in dem sie immer 2 Bruten jährlich aufzog. Das hatte sich Chip dann ein bisschen „renoviert“, indem er das Ganze mit geklauter Küchenrolle auspolsterte. Hauptsache er fühlt sich wohl 😉

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